Demokratie ist ein hoher Wert unserer Gesellschaft. In ihr ist das Prinzip verwirklicht, dass die von politischen Entscheidungen Betroffenen auch mitbestimmen können. Aber wie ist das in der Wirtschaft? Nur eine Sache für Expert/innen? Oder "macht das Gold die Regeln"? Ist eine demokratische Gesellschaft ohne Demokratisierung der Wirtschaft denkbar?

Das waren die brisanten Ausgangsfragen dieser Veranstaltung, die Bernhard Ungericht vom ImZuWi in seinem Impulsreferat in drei Thesen und einem Ausblick verdichtete (Audio-Mitschnitt unten zum Nachhören). Danach diskutierten LH Voves, WK-Präsident Herk und AK-Präsident Pesserl am Podium (Auszüge zentraler Aussagen unten zum Nachlesen) & stellten sich den Publikumsfragen. Die knapp 300 BesucherInnen der Veranstaltung hätten vielleicht noch länger durchgehalten -- aber nach guten 2 1/2 Stunden eröffnete Sascha Ferz vom universitären Zentrum für Soziale Kompetenz, der die Diskussion launig-souverän moderiert hatte, das Buffet.

Inhalte zum Nachschauen & -hören

Impulsreferat von ao. Univ.-Prof. Dr. Bernhard Ungericht, Uni Graz, FSWECSR, ImZuWi

  Foliensatz

 

Statements vom Podium

LH Mag. Franz Voves: „Wir blicken auf eine immer größer werdende Globalisierung, wir werden immer abhängiger von den Monopolisten. Es muss ein Umdenken her. Es gibt seit Jahren kein Wachstum und die Arbeitslosigkeit nimmt immer mehr zu. Es ist notwendig, dass wir gemeinsam überlegen, ob wir nicht einmal in Pilotprojekten Alternativen zum jetzigen System uns anschauen. Politik und Interessensvertretungen sollten gemeinsam das Konzept „Gemeinwohlunternehmen" zum Thema machen und den Mut haben, erste Schritte in die Realisierung zu setzen."
WK-Präsident Ing. Josef Herk: „98 Prozent der Wirtschaftsbetriebe in der Steiermark sind Klein- und Mittelbetriebe. Wenn wir von Wirtschaft reden, müssen wir auch unterscheiden, von welcher wir reden. Wir brauchen sicher neue Modelle, es braucht ein Miteinander. Wir müssen aber schon auch daran denken, dass wir in der Steiermark nicht in einem globalisierten Dorf leben. Wir sind offen, wie wir uns weiterentwickeln können."
AK-Präsident Josef Pesserl: „Die Förderung des Gemeinwohls ist in der Verfassung verankert, wir sollten es in der realen Wirtschaft auch umsetzen. Es ist unglaublich wichtig, dass die Politik die Spielregeln vorgibt, dass Wirtschaft zum Wohle der Menschen gemacht wird. Das System des Kapitalismus hat keine Zukunft, dass dürfen wir aktuell eindrucksvoll in vielen Bereichen erleben. Wenn es uns gelingt, dass Wirtschaftssystem in kleinen Schritten so zu verändern, dass tatsächlich alle davon profitieren, auch die Umwelt, dann könnten wir eine Zukunft für alle schaffen."
 

Kurzvideos zur Veranstaltung (© AK Steiermark & WKO Steiermark)

gesamtes Video der Veranstaltung (© AK Steiermark)


 

Fotos (© INFOGRAZ.at - Christine Kipper)

Impulsreferat von Bernhard Ungericht
Impulsreferat von Bernhard Ungericht (© INFOGRAZ.at - Christine Kipper)
Diskussionsrunde
Diskussionsrunde (© INFOGRAZ.at - Christine Kipper)
Publikum
Publikum zeigt auf, dass Kapitalismus nicht zukunftsfähig ist (© INFOGRAZ.at - Christine Kipper)

Facebook-Link zur Veranstaltung | Flyer (PDF) | Plakat (PDF) | Animation (SVG)
In der Reihe "unternehmen anders denken" laden das Impulszentrum zukunftsfähiges Wirtschaften (ImZuWi.org) und Wertstatt. Arbeit neu denken (wertstatt.net) diesmal zwei junge Unternehmer aus der Softdrink-Branche aufs Podium: Michael Wihan von MaKaVa & Uwe Lübbermann von Premium Cola.

Über Getränke wird dabei kaum gesprochen -- die können gerne im Anschluss konsumiert werden. Die Gäste am Podium sind aber nicht ganz zufällig aus der Branche. Hier hat es in letzter Zeit auffällig viele, auch alternative Startups gegeben. Neben unvermeidlichen Fragen nach LoHaS, Marken-Kult und alternativen Vermarktungsstrategien wird es vor allem darum gehen, wie ein Unternehmen auch ganz anders gedacht & gemacht werden kann -- und sogar funktionieren.

7. Oktober 2014 19.00 Uhr Volxhaus (im kleinen Saal des Bildungsvereins)

Dies ist der Auftakt der Veranstaltungsreihe „Unternehmen anders denken“. Sie zeigt Vorbilder, die zukunftsfähiges Wirtschaften und werteorientiertes Management bereits erfolgreich leben.