"There is no alternative." Margret Thatchers eiserne Faustregel für den neoliberalen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft hat uns als "TINA"-Prinzip über drei Jahrzehnte begleitet. War die neoliberale Politik ursprünglich angetreten, nachhaltig aus der Profit- und Stagflationskrise der 1970er zu führen, so sind wir -- über die Umwege von Hoch- und Niedrigzinspolitik, Staats- und substitutiver Privatverschuldung und die erzwungene Sozialisierung von Verlusten -- mittlerweile wieder bei Rezession, steigender Arbeitslosigkeit und bedrohlichen Inflationsszenarien angekommen. Die alte Zuversicht, die "soziale Frage" durch laufende Expansion zu lösen -- eine Strategie, auf die der "demokratische Kapitalismus" (W. Streeck) seit der Nachkriegszeit gesetzt hatte -- hat sich damit längst als wirtschaftliches Wunschdenken erwiesen. Das verzweifelte Festhalten an Wachstum als Sachzwang und Selbstzweck schafft dazu immer mehr ökologische und soziale Probleme als es zu lösen vorgibt.
Das Mantra vom historischen Sieg und der Alternativenlosigkeit des Kapitalismus wird angesichts dieser anhaltenden und mehrschichtigen Krise verbreitet von einer vagen Ahnung verdrängt, dass der Kapitalismus wie wir ihn kennen an seine Grenzen stößt. Das Vertrauen in die Segnungen einer "freien Marktwirtschaft" hat rund um den Globus im Gefolge der Krise stark abgenommen. Wenn dem Kapitalismus sein stärkstes Argument -- steigender Wohlstand durch Wachstum, trotz allem -- nicht mehr abgenommen wird, fordert die verschütt geglaubte "moralische Ökonomie" (d. i. das Gemenge populärer Vorstellungen legitimen Wirtschaftens) zunehmend ihr Recht. Die Überzeugung von der Möglichkeit einer "anderen Welt", welche noch die Globalisierungskritik beschworen hatte, wird dabei zunehmend vom Ruf nach ihrer Notwendigkeit abgelöst -- und Analysen der Krise werden zunehmend durch konstruktive Entwürfe dieser "anderen Welt" ergänzt.
Solche alternativen "konkreten Utopien" möchten wir hier in loser Folge vorstellen. Sie stellen -- mit unterschiedlichen Schwerpunkten -- verschiedene Grundprinzipien und -probleme des (idealen) Kapitalismus in Frage, darunter Privateigentum, Eigennutz, Schuldgeld, Lohn & Profit, Wettbewerb, Wachstum und Konsumismus.
Das Mantra vom historischen Sieg und der Alternativenlosigkeit des Kapitalismus wird angesichts dieser anhaltenden und mehrschichtigen Krise verbreitet von einer vagen Ahnung verdrängt, dass der Kapitalismus wie wir ihn kennen an seine Grenzen stößt. Das Vertrauen in die Segnungen einer "freien Marktwirtschaft" hat rund um den Globus im Gefolge der Krise stark abgenommen. Wenn dem Kapitalismus sein stärkstes Argument -- steigender Wohlstand durch Wachstum, trotz allem -- nicht mehr abgenommen wird, fordert die verschütt geglaubte "moralische Ökonomie" (d. i. das Gemenge populärer Vorstellungen legitimen Wirtschaftens) zunehmend ihr Recht. Die Überzeugung von der Möglichkeit einer "anderen Welt", welche noch die Globalisierungskritik beschworen hatte, wird dabei zunehmend vom Ruf nach ihrer Notwendigkeit abgelöst -- und Analysen der Krise werden zunehmend durch konstruktive Entwürfe dieser "anderen Welt" ergänzt.
Solche alternativen "konkreten Utopien" möchten wir hier in loser Folge vorstellen. Sie stellen -- mit unterschiedlichen Schwerpunkten -- verschiedene Grundprinzipien und -probleme des (idealen) Kapitalismus in Frage, darunter Privateigentum, Eigennutz, Schuldgeld, Lohn & Profit, Wettbewerb, Wachstum und Konsumismus.
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- Kategorie: Infothek
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