Das ImZuWi veranstaltet gemeinsam mit Südwind eine Schwerpunktwoche zum Thema "Zukunft. Regional denken". In beiden Veranstaltungen geht's um un/zeitgemäße Alternativen: Am Montag, 19. März laden wir zur Präsentation einer aktuellen Studie zur bäuerlichen Landwirtschaft, am Donnerstag, 22. März stellen wir unser kürzlich erschienenes Buch zu regionaler Resilienz vor.
Details dazu in den Einträgen in unserem Veranstaltungskalender (siehe rechts oder am Smartphone weiter unten) oder auf Facebook. Wir freuen uns auf Dein Kommen!
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Wir denken global, theoretisieren gern & kennen Sachzwänge. Aber unser Ziel sind lokale Lösungen, eine bunte Praxis und das Schaffen von Spielräumen. So geht zukunftsfähiges Wirtschaften.
Wir denken und solidarisieren uns global -- sehen aber auch, dass klassisch moderne, expansive Lösungsstrategien, die auf Ausdehnung in Raum und Zeit -- letztlich auf Globalisierung und Verschuldung -- setzen, im Grunde selbst Teil des Problems sind. Wir glauben nicht daran, dass "die Zukunft" (technischer Fortschritt oder Wachstum) unsere heutigen Probleme lösen wird, oder dass sich das Richtige global durchsetzen muss. Um wirklich global zukunftsfähig zu sein, müssen gute Lösungen vor Ort, jetzt schon, dauerhaft und spürbar einen Beitrag zu einem besseren Leben für alle leisten.
Wir theoretisieren gern -- sehen aber auch, dass Theorie zwar wichtig ist, um Dinge besser einzuordnen, Möglichkeiten und Notwendigkeiten besser einzuschätzen, dass sie aber nichtig ist, wenn sie nichts zu einem besseren Leben beiträgt. Theoretisch wissen wir aber auch, dass es nicht reicht, ein ökonomisches System mit seinem Totalanspruch nur durch ein anderes zu ersetzen. Wofür wir uns einsetzen, ist vielmehr Pluralität -- nicht nur in der Theorie, sondern auch im Wirtschaftsleben, wo andere Motive als Geldmachen, andere Zielsetzungen als Wachstum, andere Abwägungen als schlicht ökonomische Effizienz, andere Befriedigungen als Konsum und Karriere, andere Sinnfragen als Innovation, und letztlich andere Vorstellungen davon gelten können sollen, was "Wirtschaft" überhaupt ist und wozu sie "gut sein" soll. Wir kämpfen also für eine bunte Praxis, die resilient, fröhlich und letztlich näher am Leben ist.
Wir kennen Sachzwänge -- sehen aber auch, dass die "Sachen" dahinter selbst von Menschen gemacht und verändert werden können, wenn sie nur wollen. Nicht selten handelt es sich dabei also eher um Denkzwänge, die Menschen aufeinander ausüben. Dieses "Sachzwangsdenken" wollen wir -- mitsamt den herrschenden Ideen und Interessen dahinter -- grundsätzlich hinterfragen. Denkgrenzen zu überwinden kann zwar intellektuell erhebend sein -- es ist aber kein Selbszweck, sondern letztlich geht's darum, Spielräume im Handeln wieder sichtbar zu machen, neu zu schaffen und konkret auszufüllen.
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Das Unbehagen an unserem Wirtschaftssystem wächst. Nicht nur ökonomische Krisen und der Raubbau an der Natur erschüttern den Glauben in die kapitalorientierte Marktwirtschaft, sondern auch die wachsende soziale Ungleichheit, der Zerfall des Gemeinwesens und der zwischenmenschlichen Beziehungen. Vier von fünf Österreicher/innen wünschen sich laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung aus dem Jahre 2012 „eine neue Wirtschaftsordnung, welche den Umweltschutz sowie den sozialen Ausgleich in der Gesellschaft stärker berücksichtigt.“
Das Impulszentrum zukunftsfähiges Wirtschaften (ImZuWi) versteht sich als Reaktion auf die vielfältigen Krisen unseres auf Kapitalverwertung, Wachstum und Konkurrenz ausgerichteten Wirtschaftssystems und auf den Wunsch der Menschen nach einer solidarischen, lebensdienlichen, demokratischen, verantwortlichen und nachhaltigen – mit einem Wort: zukunftsfähigen – Wirtschaftsordnung. Das ImZuWi ist dabei getragen von der Überzeugung, dass eine solche Wirtschaft notwendig und bereits heute möglich ist.
Das ImZuWi erforscht die Funktionsweise sowie Fehlentwicklungen unseres gegenwärtigen Wirtschaftssystems, reflektiert ökonomische Alternativen und entwickelt auf dieser Grundlage Konzepte zukunftsfähigen, lebensdienlichen Wirtschaftens. Globale Problemstellungen, Zusammenhänge und Gegenentwürfe werden damit auf die regionale Ebene heruntergebrochen, um Transformationsprozesse auf der Basis zivilgesellschaftlichen Engagements anzustoßen -- hier und heute, und mit dem Ziel regionaler Resilienz und vielfältigen Wohlstands.
Das ImZuWi untersucht theoretische Konzepte zukunftsfähigen Wirtschaftens und Beispiele konkreter Utopien, kommuniziert die Forschungsergebnisse im Internet, in Veranstaltungen und Publikationen, um damit Impulse für die Praxis zu setzen und eine breite öffentliche Debatte darüber zu initiieren, nach welchen Werten und Zielen wir unsere Wirtschaft als Gemeinschaft zukünftig ausrichten wollen. Wir entwickeln und begleiten konkrete Projekte zukunftsfähigen lebensdienlichen Wirtschaftens auf regionaler Ebene und wollen einen Bewusstseinswandel in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft anstoßen.
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Hier erfahren Sie mehr über unsere persönlichen Hintergründe, unsere Motive das ImZuWi zu gründen und uns darin mit unserem Wissen und unseren Kompetenzen einzubringen.
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Unsere gegenwärtige Wirtschaftsordnung bedroht die natürlichen Ökosysteme in gleichem Maße wie die menschlichen Gesellschaften. Mit der voranschreitenden Zerstörung unserer Lebensgrundlage durch Ausbeutung von Mensch und Natur nehmen soziale Ungleichheit, Egoismus, Entfremdung, Misstrauen, Passivität und Sinnentleerung zu. Wir wollen eine zukunftsfähige und lebensdienliche Wirtschaft – in Theorie und Praxis. Um dieses Ziel zu erreichen, betreiben wir Wirtschaftsmöglichkeits-Forschung, mit kritischem Blick auf herrschende Ideen und Interessen. Unser Ideal ist eine demokratische, gerechte, solidarische, nachhaltige Gesellschaft, in der gute zwischenmenschliche Beziehungen, Vertrauen, die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen sowie sinn- und freudvolles, kreatives Arbeiten unter besten Bedingungen die Norm sind.
Ein Wirtschaftsmodell, das angesichts dramatischer Krisen nicht mehr anzubieten hat, als Wachstum, Wettbewerb und die Behauptung, alternativlos zu sein, verspielt jegliche Legitimität. Durch den technischen Fortschritt haben wir einen nie dagewesenen Produktivitätsgrad, wir haben Phantasie und wir haben Arbeitskraft im Überfluss. Es gibt keinen objektiven Mangel mehr. Wir können unsere Wirtschaft sinnvoller und besser gestalten, indem wir Rahmenbedingungen schaffen, die vernünftiges, verantwortungsvolles und lebensdienliches Wirtschaften fördern. Wir müssen nicht auf den Zusammenbruch des Systems warten, damit sich etwas ändert. Wir haben die Transformation selbst in der Hand.
Wir denken Wirtschaft -- was sie ist, und wozu sie gut sein soll -- aus ethischer Perspektive neu und verstehen sie als produktive Basis eines guten und nachhaltigen Zusammenlebens, getragen von Gerechtigkeit, Solidarität und Kooperation, Suffizienz und Subsistenz, kleinräumiger Resilienz, sinnvoller Arbeit, Demokratie als Entscheidungsprinzip in allen Lebensbereichen, Verantwortung und Nachhaltigkeit, Entschleunigung als Grundlage für Reflexion, von Empathie und Vorsorge. Unsere Grundhaltung ist dabei undogmatisch – es geht uns um einen fortwährenden Prozess der Suche, des Dialogs und der kritischen Reflexion, dem stets die Frage zu Grunde liegt, in was für einer Gesellschaft wir leben, in was für einer Wirtschaft wir tätig werden wollen.
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Fallbeispiele "regionalen UnternehmerInnentums"
- "Culturepreneurship" für die Region – Festival Most & Jazz
- Commons-UnternehmerInnentum für die Region – Cambium. Leben in Gemeinschaft
- Genossenschaftliches UnternehmerInnentum für die Region – Weizer Schafbauern
- Identitäts-UnternehmerInnentum für die Region – Steirische Naturwein-Pioniere
- Kooperatives UnternehmerInnentum für die Region - Die Komplexitätsmanager
- Plattform-UnternehmerInnentum für die Region – nahgenuss web service
- Politisches UnternehmerInnentum für die Region – Marktgemeinde Neudau