Die Sustainable Development Goals (SDG) ergänzen seit 2016 die MDG - Millennium Development Goals der UNO um Aspekte nachhaltiger Entwicklung. Die Liste der 17 SDG wurde auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung 2015 in New York von den 193 aktuellen Mitgliedsstaaten der UNO einstimmig verabschiedet.

 

Selbstverständnis und Motivation

Die SDG knüpfen bei den formal mit 2015 auslaufenden MDG - Millennium Development Goals der UNO an: Wie diese begreifen sie den Menschen als Mittelpunkt und Ziel des Entwicklungsprozesses, und wie diese haben sie eine Laufzeit von 15 Jahren -- die SDG laufen also bis 2030. Anders als die MDG sollen die SDG dezidiert Aspekte nachhaltiger Entwicklung, und dabei insbesondere ökologische und lokale Aspekte stärker berücksichtigen. Anders als die MDG sollen sie damit auch für alle Staaten gleichermaßen relevant sein.

 

Methodik

Die 17 SDG basieren auf und auf dem Vorschlag einer damit betrauten "offenen Arbeitsgruppe", der die politischen "Oberziele" durch 169 Unterziele erläutert und konkretisiert. Die von der UN-Generalversammlung angenomme Fassung umfasst neben den im Folgenden aufgezählten 17 Oberzielen immer noch über hundert Indikatoren, welche die Zielerreichung auch messbar machen sollen.

  • Armut in jeder Form und überall beenden
  • den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern
  • ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern
  • inklusive, gerechte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle fördern
  • Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen erreichen
  • Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten
  • Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie für alle sichern
  • dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern
  • eine belastbare Infrastruktur aufbauen, inklusive und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen
  • Ungleichheit innerhalb von und zwischen Staaten verringern
  • Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, resilient und nachhaltig machen
  • für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen
  • umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen
  • Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen
  • Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung stoppen und umkehren und den Biodiversitätsverlust stoppen
  • friedliche und inklusive Gesellschaften im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und effektive, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen
  • Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung wiederbeleben

 

Aussagekraft

Die SDG bilden einen umfangreichen Katalog an unabdingbaren Aspekten einer nachhaltigen Entwicklung, die durch jeweils mehrere Einzelindikatoren konkretisiert und messbar gemacht werden können. Die SDG sind damit in ihrer Aussage "ganzheitlicher" und auch für eine größere Zahl an Ländern relevant. Allerdings ist die Datenlage von Land zu Land unterschiedlich, und unmittelbare politische Auswirkungen sind durch die SDG auch nicht zu erwarten -- er dient primär dem Monitoring.

 

Praxis

Die SDG werden nach Auslaufen der MDG deren zentrale Rolle in der UN-Entwicklungspolitik übernehmen. Als politische Instrumente zur aktiven Nachhaltigkeitspolitik werden sie allerdings nicht funktionieren -- zum einen wegen fehlender politischer Instrumente (wie z.B. verbindliche Ziele, Anreize, Sanktionen), zum anderen wegen einer fehlenden integrierenden Systematik.

 

Plus/Minus

+

  • im Unterschied zu MDG stärker auch Ökologie
  • besser anwendbar auf alle Staaten
  • verbindlich im UN-Prozess verankert
  • vergleichbar & einfach kommunizierbar

-

  • immer noch nicht überall gleich relevant
  • ein integrierendes Gesamtdesign für die einzelnen Ziele fehlt

 

Quellen

[1] Sustainable Development Knowledge Platform >> OFFIZIELLE WEBSITE