Die Schlüsselindikatoren der European Environment Agency wurden 2004 EU-weit akkordiert und sollen die EU-Umweltpolitik durch verlässliche, aktuelle, zielgerichtete & relevante Umweltindikatoren unterstützen.

 

Selbstverständnis und Motivation

Die EEA-CSI sind Teil eines größeren Datensatzes, der als Basis für umweltpolitische Entscheidungen dienen soll. Künftig sollen dazu auch verstärkt Wechselwirkungen zwischen ökonomischen, sozialen und ökologischen Aspekten von Lebensqualität berücksichtigt werden.

 

Methodik

Die EEA-CSI wurden nach dem sogenannten "DPSIR-Modell" entwickelt, wonach jeweils Driving Forces, Pressures, State, Impact, Responses identifiziert werden, um die umfassenden Wechselwirkungen der natürlichen Umwelt mit der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung abzubilden: Zu den Driving Forces gehören etwa der demographische Wandel und wirtschaftliche Aktivität, zu den Pressures Emissionen, Land- und Ressourcenverbrauch, zum Bereich State Temperatur, Artenvielfalt, Bodenfruchtbarkeit, unter Impact werden Veränderungen und Wechselwirkungen im Zustand von Ökosystem & Gesellschaft, Wohlbefinden & Gesundheit ermittelt, und unter Response fallen z. B. Recycling-Raten oder der Anteil erneuerbarer Energien.

Das EEA-CSI besteht aus 37 Indikatoren, die sich sechs Themen (Luft, Klima, Abfall, Wasser, Biodiversität & Boden) und vier "Sektoren" (Landwirtschaft, Energie, Transport, Fischerei) zuordnen oder nach ihrem Verhältnis zum politischen Prozess klassifizieren lassen, z. B. deskriptive, Performance-, Effizienz-, Effektivität- & "total welfare"-Indikatoren. Das EEA-CSI ist mittlerweile gut etabliert, wird regelmäßig erhoben und dient auch als Basis für weitere internationale Erhebungen zu Fragen nachhaltiger Entwicklung. Ein erweiterter Datensatz umfasst 225 Indikatoren, die 12 Themenbereichen zugeordnet sind, die EEA-CSI untermauern und konkretisieren und damit letztlich Schnittstellen zu speziellen politischen Prozessen bilden sollen. Das gesamte Indikatorenbündel lässt sich in Form einer "Indikator-Blüte" mit 12 Blütenblättern grafisch darstellen.

 

Aussagekraft

Das EEA-CSI eignet sich mangels ökonomischer und sozialer Indikatoren nicht als vollwertige Alternative zum BIP -- es hat auch nicht diesen Anspruch. Die EEA möchte ihr CSI trotzdem um mehr und bessere Indikatoren u. a. für Öko-Effizienz, für die politische Wirksamkeit und den Beitrag zur "total welfare" erweitern. Konkret abgedeckt werden sollen Themen wie Wert und Bestandverlust an natürlichem Kapital, globale Ressourcenflüsse, Kosten-Wirksamkeit und ökologische Aspekte von Lebensqualität.

 

Praxis

Das EEA-CSI unterstützt seit 2004 die EU-Umweltpolitik durch verlässliche, aktuelle, zielgerichtete und relevante Umweltindikatoren. Das Indikatorenset ist mittlerweile international anerkannt und relativ weit verbreitet.

 

Plus/Minus

+

  • umfangreiches Indikatorenset
  • direkte Anbindung an politischen Prozess

-

  • reine Umweltkennzahl
  • sehr komplizierte Aufbereitung einer komplexen Thematik

 

Quellen

[1] Factsheet "EEA Core Set of Indicators" >> ONLINE-DOKUMENT

[2] Indicators - European Environment Agency >> OFFIZIELLE WEBSITE